Rückblick auf den Kongress „Innovatives Management 2023“
Weniger oder mehr Einmischung der Politik in den Wandel der öffentlichen Verwaltungen? Engere Grenzen oder mehr Freiräume für Beschäftigte? Nicht immer waren sich die Teilnehmer:innen des Kongresses „Innovatives Management“ in Lübeck einig. Die 23. IMA-Ausgabe am 14. November 2023 brachte erneut hochrangige Akteur:innen und Entscheider:innen der öffentlichen Verwaltung zusammen und lieferte mit einem spannenden Programm neue Impulse.
Im Fokus der Diskussion: Wie lässt sich die aktuelle Unzufriedenheit vieler Bürger:innen und Beschäftigten mit der zu langsam fortschreitenden Digitalisierung der Behörden bewältigen? Vielleicht fehlte zuletzt der nötige Raum für Kreativität bei der Beschleunigung des Verwaltungshandelns? Denn eines wurde den 150 Teilnehmer:innen spätestens an diesem Tag klar: Damit sich kreative Lösungen entfalten, braucht es ein anderes Mindset – mit mehr Freiräumen statt engeren Deadlines.
„Beim Digitalisieren der Verwaltung ist mehr Geschwindigkeit gefragt, nicht heute, nicht morgen, sondern gestern“, hob Matthias Kohlhardt zu Beginn des Kongresses hervor. Der Vorstandsvorsitzende der machgruppe und Gastgeber der Veranstaltung spüre die Sehnsucht nach einem Abbau der Bürokratie. Dafür werde allem voran Leadership benötigt, das die Digitalisierung vorlebe und vorantreibe und nicht verlangsame, war Kohlhardt sich sicher.
Vorbild Skandinavien: Verwaltung als Innovationstreiber
Auf der anderen Seite dürften Länder wie Schleswig-Holstein, die in puncto Digitalisierung vergleichsweise weit fortgeschritten sind, sich nicht zurücklehnen, betonte Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Wir wollen uns mit den Besten messen“, erklärte Schrödter in seiner Begrüßung mit Blick auf die Vorbilder aus Skandinavien. Die nächsten Schritte: konsequentes Automatisieren und ein genereller Kulturwandel in der Verwaltung – denn „Verwaltung kann auch Innovationstreiber sein!“