Pierre Golz ist ein pragmatischer Mann. Deutlich wird das am aktuellen Beispiel E-Scooter. „Wir haben das Thema auf uns zukommen sehen und haben proaktiv gehandelt“, sagt Golz, der seit Herbst 2018 die Stabsstelle Digitalisierung im Büro des Bürgermeisters der Stadt Herne leitet. „Denn Mikromobilität, wozu E-Scooter gehören, hat das Potenzial, Städte nachhaltig zu verändern.“ So machten sich der gelernte Diplom-Verwaltungswirt und seine Mitstreiter Gedanken: „Was wollen wir, was brauchen wir dafür und wie können wir es dann klug umsetzen?“ So unbedeutend das Beispiel der Einführung der E-Scooter in Herne im großen, weiten Feld der Digitalisierung erscheinen mag – es ist ein guter Praxisfall, der die Vielfalt und die komplexen Herausforderungen des digitalen Umbaus deutlich macht.
Noch vor der notwendigen Gesetzgebung war Herne die erste Stadt in Deutschland, die die kleinen Elektro-Flitzer in die Kommune holte. Das war Anfang Juni 2019. Die schnelle und erfolgreiche Einführung der E-Scooter führt Golz auf eine entscheidende Erfolgsformel zurück: „Interdisziplinäres Denken, nutzerzentrierte Anwendungen und interkommunale Kooperationen sind der Schlüssel für E-Government.“ Die grundsätzliche Herangehensweise lasse sich auf andere Digitalisierungsprojekte übertragen, sagt Golz.