Jeder dritte Beschäftigte wird bis zum Jahr 2030 eine Personallücke in den Behörden hinterlassen; in weniger als 10 Jahren stehen über 730.000 Arbeitsplätze leer (McKinsey&Company 02/2021).
Was nach einer düsteren, doch zunächst theoretischen Prognose über die Personalsituation in deutschen Verwaltungen klingt, zeigt sich bereits heute in immer mehr öffentlichen Einrichtungen als spürbare Realität. Beispielhaft sei an dieser Stelle einmal auf die Berliner Verwaltung geschaut: Dort erreichten im letzten Jahr knapp 2.800 Beschäftigte die Altersgrenze. Im laufenden Jahr werden es 3.800 Pensionseintritte sein und 2028 dann 4.800. Damit müsste Berlin in den 2020er-Jahren insgesamt mehr als 44.000 neue Mitarbeiter:innen einstellen, nur um die heutige Personalstärke des öffentlichen Dienstes zu halten (Berliner Morgenpost 05/2021).
Mit weniger Personal mehr leisten
Eine Nachbesetzung der Arbeitskräfte scheint zeitnah und schon gar nicht in dem Umfang kaum möglich. Nichtsdestotrotz müssen Verwaltungen wesentliche Prozesse am Laufen halten – Prozesse, die wohlgemerkt eher komplexer und zeitaufwendiger, als einfacher werden. Für mich steht mit Blick auf diese Entwicklung fest: ohne eine Optimierung der bestehenden Verwaltungsprozesse und eine zunehmende Digitalisierung wird die Arbeit für die Beschäftigten in Verwaltungen zunehmend belastender bei gleichzeitig steigender Unzufriedenheit der Bürger:innen.
Entscheidend wird also zukünftig sein, mehr Arbeit mit weniger Personal zu stemmen.