In Dänemark, Estland oder Österreich kann ich heute eine Vielzahl von E-Government Services komplett ohne Medienbruch online erledigen. An-, Um- oder Abmeldung von Wohnsitz, Kfz, Kindergarten, Schule usw. – dafür braucht es eigentlich nur ein digitales Antragsformular mit elektronischer Signaturmöglichkeit, die Übermittlung elektronisch beglaubigter Dokumente, die elektronische Bezahlung der Gebühr und die elektronische Zustellung des vom Amt digital signierten Bescheides. Die Technologie ist in Deutschland ebenso verfügbar (Xidentity.eu, Briefbutler.de, Ausweisapp.bund.de, usw.) und das Rechtliche kann, wie die Corona-Erlässe der letzten Tage gezeigt haben, auch an einem Sonntag rasch beschlossen werden.
Wie funktioniert Demokratie in Zeiten von Corona?
Kaum noch Ausschüsse in den Parlamenten, Mindestabstand zwischen Politikern im Sitzungssaal und Tagesordnungen mit dem Allernötigsten per Telefonkonferenz - Realität in Europa unter Corona, außer in Estland, wo das Kabinett schon längst digital tagt und die Minister sich per Skype in die Sitzung zuschalten.
WebEx, MS Teams, Jitsi, Zoom, Google Meet – dieser Tage zeigt sich eine unglaublich unübersichtliche Zahl an Videokonferenzsystemen mit mehr oder weniger ausgereifter Usability und adäquater Berücksichtigung des Datenschutzes. Bei fast allen Aktivitäten ist der Einsatz von sicheren IT-Systemen oder Digitaltechnik jedoch eine unabdingbare Voraussetzung, um schnell agieren zu können und handlungsfähig zu bleiben. Das gilt natürlich, oder gerade insbesondere, auch für ein „Verwaltungs-Homeoffice“. Und jetzt habe ich noch nichts über die Herausforderungen und den Organisationsaufwand bei der Verlagerung des Unterrichts von der Schule ins eigene Heim gesagt.