Der Sozialforscher Prof. Dr. Jens Weidner ist ein unverbesserlicher Optimist. Vor allem bei negativen Einflüssen sei positives Denken wichtig, sagt er. Diese These wird er am 12. November dieses Jahres auf dem Kongress Innovatives Management vertiefen. Hier liefert Weidner bereits einen Ausblick.
Auf den ersten Blick klingt es paradox: Positiv denkende Menschen haben die besten Möglichkeiten, eine Krise gut zu überstehen. Frei nach dem Motto: „Hope the best and care for the rest.“ Für Sozialforscher Jens Weidner überzeugt vor allem der sogenannte Best-of-Optimist, die Erfolgsvariante des Optimisten. „Denn er verbindet Ehrgeiz, Zukunftsglauben, Machbarkeitsanalysen und Durchsetzungsstärke“, sagt Weidner. Das sind alles Eigenschaften oder Tätigkeiten, die in einer Zeit wie der aktuellen Corona-Pandemie Stabilität vermitteln.
Weidner: „Der Homo Optimisticus lamentiert nicht, sondern professionalisiert seinen Chancen-Blick: Er engagiert sich und setzt seine Ressourcen verantwortungsvoll ein. Er fokussiert sich auf eine hoffnungsvolle Zukunft und schätzt gleichzeitig die Expertise der Nörgelnden.“ Damit seien jene Menschen gemeint, die Controller:in, Compliance-Officer, Leiter:in der Rechtsabteilung oder pessimistische Virolog:innen genannt werden. „Sie sind aber sehr hilfreich, weil sie zu rosarote Träume auf das Realistische und Machbare zurechtstutzen“, betont der Forscher. „Kritiker:innen unter optimistischer Führung sind ein Traum. Umgekehrt wird es aber zur Katastrophe, weil die pessimistische Neigung der Nörgelnden jeden innovativen Gedanken in Zweifeln erstickt.“