Entwickler-Blog · 18.06.20

Mehr Fokus dank User Experience

User Experience erfährt eine zunehmende Bedeutung in der Software-Entwicklung. Bengi Haid leitet bei MACH den Bereich User Experience und erklärt, welche Potenziale User Experience hebt und gibt einen Einblick, woran ihr Team gerade arbeitet.

Was hat dich zu MACH geführt und was ist heute deine Aufgabe? 

Ich habe Informatik mit dem Nebenfach Medieninformatik studiert. Damals schon haben mich die Vorlesungsinhalte für Medieninformatik fasziniert. Am Ende meines Studiums habe ich in einem Projekt mit der MACH AG mitgearbeitet und dort meine Diplomarbeit geschrieben. Vor 8 Jahren habe ich dann angefangen, bei der MACH AG als Entwicklerin zu arbeiten. Damals habe ich schon interne Schulungen zum Thema User Experience (UX) gegeben. Kurze Zeit später wurde ich Product Owner (PO) und habe dabei die Grundsteine für unsere heutige Arbeit gelegt. Ende 2018 gründete ich ein UX-Team, das die Themen User Experience, Usability und Nutzerzentrierung vorantreibt.  

Was verstehst du unter User Experience?

User Experience hängt eng mit dem Begriff Usability zusammen – beide Definitionen sind in internationalen Normen und Standards festgeschrieben. Dabei stellt Usability die effektive, effiziente und zufriedenstellende Nutzung eines Produkts sicher, also die Basis. User Experience geht einen Schritt weiter, sie will positive Nutzererlebnisse schaffen, das geht über die reine Anwendung der Software hinaus. UX umfasst alle Erwartungen und Reaktionen der (potenziellen) Benutzer:innen, die diese bei der Nutzung oder erwarteten Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung entwickeln. 

„Niemand sollte 8 Stunden oder mehr am Tag mit Werkzeugen arbeiten müssen, die Stress verursachen oder gar frustrieren. Mit meiner Tätigkeit im Bereich User Experience möchte ich das Leben anderer Menschen erleichtern und verbessern, indem ich Software so konzipiere, dass sie einfach und nach Möglichkeit selbsterklärend in der Anwendung ist.“

Bengi Haid Leiterin User Experience, MACH AG

Warum ist das Thema so wichtig?

Das Thema ist wichtig, weil User Experience als Ansatz neue Potenziale bei der Konzeption und Entwicklung von Software hebt. Software wird erst dann entwickelt, also in Code übersetzt, wenn die Benutzer:innen sie zuvor auf Prototypen getestet haben. Das ist nicht nur nachhaltiger in der Entwicklung, sondern stellt auch sicher, dass die Lösungsidee auch tatsächlich die Anforderungen erfüllt. Eine Software, die die Nutzer:innen bestens unterstützt, führt außerdem zu kürzeren Bearbeitungszeiten, reduzierten Schulungszeiten, schnellerem Erlernen der Software und weniger Bedienfehlern. 

Wie wird sich die stärkere Nutzerzentrierung zukünftig in der MACH Software zeigen? Worauf können sich unsere Kunden heute schon freuen? 

Eigentlich gab es schon immer ein Bewusstsein für Software Ergonomie bei MACH. Sogar unsere 20 Jahre alte Software hatte schon einen Styleguide. Vor 10 Jahren arbeiteten wir mit sogenannten „Personas“, also fiktiven Nutzern, die wir erstellen, um in der Entwicklung die Benutzer:innen und deren Anforderungen stets vor Augen zu haben. Die Steckbriefe hängen noch immer in einigen Büros. 

„Eine Software, die die Nutzer:innen bestens unterstützt, führt zu kürzeren Bearbeitungszeiten, reduzierten Schulungszeiten, schnellerem Erlernen der Software und weniger Bedienfehlern.“

Bengi Haid Leiterin User Experience, MACH AG

Freuen können sich unsere Kunden insbesondere auf die Software, die wir gerade neu entwickeln. Sie wird unsere Kunden noch mehr dabei unterstützen, ihre Aufgaben korrekt und in angemessener Zeit zu erledigen. Die neue MACH Software ermöglicht zukünftig eine Bedienung, die den Nutzererwartungen besser entspricht. Diese Entwicklung gestalten wir gemeinsam mit unseren Kunden. Dazu werden wir zunehmend Interviews und Usability-Tests mit unseren Kunden durchführen, um eine gute Usability und hohe User Experience sicherzustellen.

Jetzt hast du uns neugierig gemacht! Woran arbeitet ihr denn gerade?

Unser jüngstes Produkt sind die MACH Selfservices. Sie sprechen vor allem Gelegenheitsbenutzer:innen an. Anders als die Routinebenutzer:innen, die täglich intensiv z. B. Buchungsvorgänge ausführen, haben die Gelegenheitsbenutzer:innen eher selten buchhalterisches Expertenwissen und können daher manche Begriffe wie Kostenstellen, Kontierungen o.ä. nicht immer richtig zuordnen. Für Gelegenheitsnutzer:innen ermöglichen die Selfservices einen schnellen, einfachen Zugang zu den einzelnen Arbeitsschritten – hier werden lediglich relevante Daten anzeigt. Die Software ist selbsterklärend und lässt sich ohne „äußere“ Hilfe (sei es durch Kolleg:innen oder Anwenderleitfäden) einsetzen. Gelegenheitsbenutzer:innen können so ihren eigentlichen Tätigkeiten wieder mehr Zeit widmen.

Vielen Dank für die Einblicke in deine Arbeit!

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